Historische Dampflok sorgt für volles Tonbergbaumuseum
Samstag, der 28. Dezember 2019: mehr als fünfzig Eisenbahnbegeisterte warten am Bahnhof in Siershahn auf die Ankunft der Sonderzuges der Eisenbahnfreunde Treysa (planmäßig 14.03 Uhr). Auch an anderen Abschnitten der Strecke, so wird berichtet, haben sich Bahnfans postiert, um einem Blick auf die Dampflok 52 1360 zu werfen und Bilder zu schießen. Trotz einer etwa einstündigen Verspätung und Temperaturen knapp über dem Nullpunkt harrten die Wartenden aus.
Ebenso wie unsere Mitarbeiter und Helfer im Tonbergbaumuseum. Die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr und des Roten Kreuzes Siershahn haben dankenswerterweise die Versorgung der erwarteten Besucher mit Speisen und Getränken übernommen und die entsprechende Logistik aufgebaut. Der Tonbergbauverein hatte die Birkenhof-Brennerei aus Nistertal eingeladen, den zahlreichen Besuchern von außerhalb, typische Westerwälder Spezialitäten (u.a. den bekannten Kräuterlikör ‚Basaltfeuer‘ und den Birkenhof-Whisky ‚Fading Hill‘) vorzustellen und anzubieten. Während des Wartens auf die Museumsgäste überzeugten sich unsere Museumsmitarbeiter bereits von der hohen Qualität und der Destillierkunst des Birkenhofs.
Der Museumsshop offerierte eine breite Auswahl sach- und fachbezogener Literatur und Informationen zum Tonbergbau einschließlich des ‚Tontalers‘ am Band. Trotz des erheblichen Andrangs im Pavillon, stieß das aufgebaute Informationsangebot auf großes Interesse und Abnehmer. Dabei wurde auch erstmals der Öffentlichkeit der ’neue‘ Whisky CLAYBORN präsentiert, der mit 35 Millionen Jahre altem Wasser aus Westerwälder Ton veredelt ist – ein bislang einzigartiger und neuer Aspekt der Nutzung der Westerwälder Tone. Nicht wenige Besucher waren bereits im Vorfeld auf diese außergewöhnliche Mischung aufmerksam geworden.
Um die unvorhergesehene Wartezeit zu überbrücken, führten unsere Mitarbeiter die zahlreichen, auch kleineren Helfer, mit Erklärungen über den Tonbergbau durch und um das Museum. Unter Volldampf näherte sich der vollbesetzte Zug dann gegen 14.50 Uhr dem Siershahner Bahnhof. Der größte Teil der Passagiere machte sich auf den kurzen Fußweg entlang der Poststraße zum Museum.
Anders als bei ’normalen‘ Gruppenbesuchen im Tonbergbaumuseum, war es nicht möglich die üblichen, qualifizierten Führungen durchzuführen. Den Gästen standen während ihres Aufenthaltes auf dem Museumsgelände jedoch unsere zehn Museumsmitarbeiter (an ihren auffallenden Westen erkennbar) für Auskünfte zu Verfügung. Um den Andrang, von dem niemand vorher sagen konnte, wie groß er sein würde, zu bewältigen, haben wir vorsorglich fünf WC-Kabinen und sog. Event-Tonnen (Abfalleimer der WAB) aufgestellt.
Nach rund zwei Stunden leerte sich dann das Museum wieder, und zwar zügig, da sich die Fahrgäste des Dampflokzuges wieder auf den Weg zum Bahnhof machten, um die Rückfahrt nach Limburg anzutreten. Insgesamt für alle Beteiligten ein neues Erlebnis, das ohne Zwischenfälle gegen 17.00 Uhr mit dem Abbau des Versorgungsstandes der Feuerwehr und des Roten Kreuzes zu Ende ging.